Marianne Bachmeier

von Markus Nondorf. Monolog über eine überaus widersprüchliche Frau.

1950 -1996 Marianne Bachmeier wurde bereits mit 16 Mutter ihrer ersten Tochter. Kurz vor der Entbindung ihrer zweiten Tochter wurde sie vergewaltigt. Ihre ersten beiden Kinder gab sie jeweils kurz nach der Geburt zur Adoption frei. Im Jahr 1973 kam ihre dritte Tochter Anna zur Welt, um die sie sich jedoch selbst kümmerte. In Lübeck betrieb sie ein Restaurant. Am 5. Mai 1980 ging die damals siebenjährige Anna Bachmeier nicht zur Schule. Sie wollte eine Freundin besuchen und fiel dabei dem 35-jährigen Fleischer Klaus Grabowski, einem vorbestraften Sexualstraftäter n die Hände. Laut Staatsanwaltschaft habe er das Mädchen gefesselt, in einen Karton gepackt und diesen dann am Ufer eines Kanals in eine Mulde abgelegt. Er wurde gefasst und im März 1981 begann der Prozess. Am dritten Prozesstag schmuggelte Marianne Bachmeier eine Pistole in den Gerichtssaal und erschoss den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter Anna auf der Anklagebank. Sie zielte mit der Waffe auf Grabowskis Rücken und drückte insgesamt acht Mal ab. Der Angeklagte war sofort tot. Dieser wohl bislang bekannteste Fall von Selbstjustiz in der Bundesrepublik löste ein großes Medienecho aus. Marianne Bachmeier verkaufte ihre Lebensgeschichte für rund 250.000 D-Mark exklusiv an den “Stern”, und lebte dann einige Jahre in Palermo. Markus Nondorf hat, an Hand ihrer Autobiografie “Palermo amore mio” einen Monolog verfasst, der versucht, sich dieser überaus widersprüchlichen Frau anzunähern.

Regie und Spiel: Brigitte Döring

Nächste Aufführung am 8.5.2016 um 16:00 Uhr in der Kofferfabrik.

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