Eine Geschichte über Klugheit und Wahn, Schwäche und Kraft, Ausgegrenztheit, Autonomie und den Umgang mit der Wahrheit.
Warum Kassandra 2. Bild? Brigitte Döring: “In das Gerüst des Monologes “Kassandra bleibt” von Markus Nondorf hatte ich andere Kassandra-Monologe eingebaut, die verschiedene Interpretationen dieser mythischen Figur aufzeigen und sich nahtlos in Nondorfs Geschichte eingefügt haben. Nun hat mir der Suhrkamp Verlag für drei dieser eingefügten Monologe eine Unterlassungserklärung abverlangt. Um die unterschiedlichen Blickwinkel auf diese Frau zu erhalten haben Markus Nondorf und ich eigene Monologe verfasst, die anstelle der “unterlassenen” eingesetzt, das Stück wieder zu einem Ganzen werden lassen.
“Die Frauen, das Unheil und der Krieg. Ein so ambitioniertes Stück hat man in der Kofferfabrik schon lange nicht mehr gesehen. Das gewagte Experiment, den Kassandra-Mythos zu interpretieren gelingt. Regisseurin Brigitte Döring nähert sich in “Kassandras Spiegel” von allen Seiten der Seherin, die das Unheil vorausahnt, aber mit ihren Warnungen kein Gehör findet.
Andrea Gerhard spielt die Kassandra Markus Nondorfs mit der Autorität der gereiften Frau, die weiß wer sie ist und wofür sie steht_.. Julia Löser als wütende Troerin (Euripides) feiert in wildem Furor, dass sie die Gegner Trojas zerstören wird.
Das Beste an dieser Inszenierung ist, wie die Darstellerinnen interagieren und stets präsent sind im Quartett, auch wenn immer nur eine spricht. Sie stützen, trösten und stärke sich gegenseitig. Begeisternd! (Kassandras Spiegel, Claudia Schuller FN)
Texte von Euripides, Markus Nondorf und Brigitte Döring; Zusammenstellung und Inszenierung: Brigitte Döring; Es spielen: Andrea Gerhard u.a.
Nächste Aufführungen am 24.4., 25.4., 26.4. um 20:00 Uhr in der Kofferfabrik.